Wie gestaltet man einen Bachlauf im eigenen Garten?
Hier finden Sie eine Bauanleitung für einen Bachlauf, wie Sie kostengünstig Ihren Garten aufwerten und eine Oase der Ruhe schaffen!
Am Anfang steht die Planung des Bachlaufes. Wir haben das bereits vorhandene Gefälle (ca. 4-5 %) von der Terrasse bis zum Weg genutzt, damit wir nicht den gesamten Garten umpflügen mussten.
Eine gute Planung mit einer Skizze hilft bei der Umsetzung sehr und verhindert viele Gedankenfehler im Vorweg zu vermeiden.
Der Bachlauf wird ca. 8- 10 Meter lang, 30 cm breit und 15- 20 cm tief im Folienbereich, sowie an den Stellen mit den Zinkwannen 35 cm tief. Er wird ca. 350-400 Liter Wasser führen.
Einkaufsliste:
• 6×1 Meter PVC Teichfolie 0,5mm
• 1x Bachlauf/Teichpumpe
(max. Förderhöhe beachten!) Bei uns sind dies ca. 25 cm .
Bei der Breite unseres Baches haben wir eine Pumpe mit 2300 l /h genommen – mehr als ausreichend
• 10 m 3/4 “Teichschlauch (Rückförderung des Wassers zur Quelle)
passend zum Pumpenschluss
• 150 kg Flusskiesel in 3 Körnungen
• Baukleber
• Schere, Spaten, Schaufel, Wasserwaage, Richtschnur oder Brett
• Jede Menge Steine aus dem Garten in groß und klein
• optional Gefässe in unterschiedlichen Größen (z.B. Zinkwannen)
Kostenpunkt: ca. 100 Euro
Der zweite Schritt ist die Übertragung des Bachlaufs mit Hilfe von Steinen, einem Gartenschlauf oder Stöckern auf den Boden. Gefällt der Verlauf, kann auch gleich mit dem Abstechen der Grassoden und der Aushebung des Erdbodens begonnen werden. Große Steine und Wurzeln gleich großzügig entfernen damit die Folie nicht beschädigt wird. Eine Sauberkeitsschicht mit Kies ist empfehlenswert, wir haben uns dafür feineren Erdboden aus dem umliegenden Garten besorgt.
Bei unserem Bachlauf werden alte Zinkwannen verbaut, die als Staustufen zur späteren Bepflanzung umfunktioniert wurden. Am Anfang ein kleines Gefäss, nach unten hin immer größer werdend. Hier ist Kreativität gefragt. Je nach Geschmack kann auch der gesamte Bach mit Folie gestaltet werden. Wir hatten die Zinkwannen über und fanden Sie für diesen Zweck passend.
Die Bereiche in denen die Zinkwannen – oder welche Gefässe auch immer, sie sollten nur verrottungsfest sein – eingelassen werden, werden markiert.
Danach werden die so markierten Bereiche mit dem Spaten ausgehoben. Hier sollte man, um sich Nacharbeiten zu sparen, bereits auf das zu erzielende Gefälle der Gefäße zueinander achten.
Die ausgehobenen Löcher für die Wannen werden festgestampft und probeweise eingelassen.
Wenn alle Wannen an ihren Plätzen sind wird das Gefälle zueinander überprüft.
Die Wannen werden in Waage gebracht und zu einem Drittel mit Wasser befüllt, damit sie beim Einschlämmen nicht aufschwimmen können.
Um die Ränder der Zinkwannen herum wird Sand bereit gelegt und die Wanne mit Wasser und Sand eingeschlämmt damit sie fest sitzt. Ein Prüfen mit der Wasserwaage bei dieser Arbeit hilft das Gefäß in der Waage zu halten.
Am Besten über Nacht die eingeschlämmten Behälter mit Wasser befüllt sich setzen lassen.
So sieht der Bachlauf bis jetzt aus, die schwersten Arbeiten sind erledigt!
Nun werden die Details des Bachlaufes für das Auslegen der Folie vorbereitet. Wir haben die Folienzwischenstücke jeweils mit noch einer Staustufe ausgestaltet. Das Bett des Baches ca. 15-20 cm tief und U-förmig geformt.
Folie großzügig zuschneiden und auslegen, Überstände kann man immer noch abschneiden.
Die Ein- und Ausläufe der Wannen werden U-förmig ca. 25 cm breit und 2-3cm tief mit der Flex ausgeschnitten und die scharfen Kanten mit der Feile angerundet, damit die Folie nicht beschädigt wird.
Innerhalb der Behälter haben wir ebenfalls ein geringes Gefälle ca. (1-2 %) angelegt (Einlauf 2cm ausgeschnitten, Auslauf 3cm ausgeschnitten), damit das Wasser nicht zu schnell abfliesst, sich dennoch nicht zu sehr stauen kann.
Wir haben uns Steine aus dem Baumarkt für die Ausgestaltung des Flussbettes gekauft. Flusskiesel in 3 Körnungen, groß, mittel und klein. Zusammen mit den Steinen aus dem restlichen Garten und ein paar Accessoires, wie einer alten Wurzel und einem alten Ast sind wir gut ausgestattet.
Vor dem Verkleben und Abschneiden der Überstände der Folie unbedingt die Staustufen und einzelnen Segmente mit Wasser testen und ggf. mit Sandunterfütterung nachkorrigieren!
Die Ränder am Bach werden mit einem kleinen Sand-Wall unterfüttert wörüber die Folie gezogen wird. Mit Steinen vorerst die Position der Folie fixieren.
Großteil des Wassers aus den Behältern und Segmenten entfernen und die Klebestellen gut trocknen und fettfrei reinigen. Glatte Stellen auf dem Metall anrauen.
Die Folie wird mit reichlich Baukleber großzügiger Überlappung in die vorher ausgeschnittenen Ein- und Ausläufe eingeklebt und mit Wäscheklammern fixiert. Nach einer Nacht Durchhärtung können die Klebestellen geprüft werden. Etwaige „unsichere“ Stellen können mit dem Baukleber noch nachträglich abgedichtet werden. Große Folienüberstände können nun abgeschnitten werden. (Nicht zu viel)
Die Pumpe wird eingesetzt und der Rücklaufschlauch probeweise bis zur Quelle ausgelegt.
Nun werden die Staustufen mit Steinen gestaltet während der Bach seinen ersten längeren Testlauf durchlebt! Folie noch nicht am Rand verstecken und ab und zu einmal nach Undichtigkeiten schauen und ggf. nachkorrigieren.
Alles in Ordnung, das Wasser läuft nur im Bach und nicht heraus. Nun kann die Gestaltungsphase beginnen. Steine bereit legen und abwechslungsreich nach Lust und Laune gestalten!
Die Ränder werden von unten nach oben zunächst mit größeren, dann kleiner werdenden Steinen gestaltet, damit diese Halt bekommen.
Wir haben im Garten noch alte Wegplatten aus Holz gefunden, sowie 2 Pfosten einer alten Pergola. Mal schnell den Akkuschrauber geholt, die Pfosten zugesägt, Platten drübergelegt, festgeschraubt und fertig war die Brücke über unseren „Adventure Creek“.
Jetzt wird die Uferzone gestaltet. Es finden sich im gesamten Garten immer ein paar Ableger und Bodendecker, die hier hübsch integriert werden können.
Nicht zu viel pflanzen, sonst müssen später mühevoll die verwurzelten Pflanzen entfernt werden. Lieber nachpflanzen, wenn eine Stelle nach einiger Zeit immer noch zu karg aussieht. Einschlämmen der Pflanzen nicht vergessen.
Nach 5 Tagen Arbeit: So sieht der Bachlauf jetzt aus, die Bepflanzung des Wassers erfolgt nach einer Einlaufphase von 14 Tagen, damit sich das Wasser regulieren kann und den Pflanzen besseres Wachstum beschert.
Jetzt fehlt nur noch die finale Beflanzung der Uferzone, die Wasserpflanzen, die mittels Pflanztaschen an den Rändern befestigt werden (diese werden aus Kokosfaser gebastelt) und einige Steine um den Rest der Folie zu kaschieren. Die Feuertaufe ist jedenfalls bestanden!
Für die Pflanzzonen haben wir uns ein paar Pflanzen ausgesucht, die sehr schön harmonieren:
Uferzone:
Kleiner Rohrkolben, Zyperngras und Taglilie.
Sumpfzone:
Blutweiderich, Sumpfdotterblume
Flachwasserzone:
Tannenwedel, Laydecker Seerose.
Und so soll es später einmal aussehen: